Dr. Marianne Jansen, Bremen am 15.12.2008


Liebe Freunde und Förderer des Khejri – Vereins!

Die meisten von Ihnen werden die Terroranschläge in Bombay in den Nachrichten verfolgt und sich vielleicht gefragt haben, wie es denn in Jagatpura aussieht. Ich habe ja früher des öfteren erwähnt, daß wir eine große Anzahl muslimischer Patienten haben, die ein ganzes Dorf in unserer Nachbarschaft bewohnen. Probleme gab es damit eigentlich nie. Besonders Hindu- und Muslimfrauen verstanden sich recht gut, haben sie doch die gleichen Schwierigkeiten, das tägliche Leben zu meistern. In den größeren Städten, hierzu gehört auch das nahegelegene Jaipur, gibt es schon mehr soziale Spannungen. Die Muslims gehören in der Mehrzahl zu den ärmeren Schichten, die Männer sind in größerer Zahl arbeitslos. Hier entwickelt sich erhebliches Revolutionspotential...

Uns geht es weiter in erster Linie um die gesundheitliche Versorgung der verarmten Kleinbauern und Landbewohner in unserer Umgebung. Obwohl ein Teil unseres Gebäudes abgerissen wurde, um einer Straße zu weichen, hat die Anzahl der Patienten nicht abgenommen. Selbst die zwischenzeitliche Behandlung in einem Schuppen und einem Zelt in unserem ehemaligen Garten konnte sie nicht abschrecken, auch nicht die Minimierung unserer Praxisfläche auf etwa 20m². Doch um die Qualität unserer Behandlung auf dem früheren Standard zu halten, wurde eine Vergrößerung nötig. Von dem als Entschädigung für den Abriß gezahlten Geld wurde ein zweites Stockwerk aufgesetzt, es mußte eine neue Abwasseranlage gebaut werden, für die ophthalmologische Tätigkeit von Dr. Bhargava wurde ein kleiner Operationssaal eingerichtet.

Nach vielen Überlegungen ist es gelungen, eine Fusion des Khejri Sarvodaya Health Centers mit der Jaipur World City Society (JWCS) herbei zu führen, einer Institution, die bisher fast ausschließlich auf ophthalmologischem Sektor tätig war. Zu Beginn des neuen Jahres soll das Health Center als Untereinheit „Khejri Sarvodaya Health and Eye Care Center“ in der JWCS angesiedelt wird. Dr. Bhargava, der als Ophthalmologe ja seit Beginn unseres Weges mit dabei war, wird die medizinische Leitung haben, die Administration wird von Hemant Agrawal übernommen, der einigen von Ihnen auch bekannt sein dürfte. Die JWCS wird ihre eigene Organisation haben und auch für ihre Spenden verantwortlich sein; sobald die Übertragung und alle Rechtsschritte abgeschlossen sein werden, werden wir den Khejriverein in Bremen auflösen.

Die Patienten werden wie vorher auch versorgt werden, nur der Träger der Organisation wird ein anderer sein. Die mobile clinic läuft weiter, an der Wiederaufnahme der Vorsorgeuntersuchungen haben die Schulen in der Umgebung großes Interesse angemeldet.

Den Sonderfond für besonders teure Behandlungen und absolut mittellose Patienten werden wir auch zunächst noch beibehalten, zumindest, solange noch Geld darin ist!


Es bleibt mir nun also nur noch übrig, Ihnen für die Jahre der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zu danken, für das Interesse, mit dem Sie meine und unsere Arbeit stets begleitet haben, für die Spenden, die unser Tun erst ermöglichten.

Ich bin glücklich darüber, daß wir eine große Zahl von Menschen erfolgreich behandeln, vielen Gesundheit und auch Würde zurück geben konnten. Alle konnten wir nicht retten, aber wir waren oft hilfreich in außerordentlich schwierigen Lebensumständen.

DANKE, DANKE und FROHE WEIHNACHTEN!

Marianne Jansen

Hamburger Straße 97
28205 Bremen
nanne_jansen@yahoo.de