Scan des Presseberichs aus dem
Weser Report; Mittwoch, 30. Mai 2001
Ihre Praxis ist in Indien
Eine Bremer Ärztin engagiert sich
für die Landbevölkerung bei Jaipur
von Ralf Harries
"Große Spender haben wir nicht. Wir wüssten auch gar nicht, was wir mit einer
Millionen Mark machen sollten", sagt Dr. Marianne Jansen und lacht.
Ganz ernst meint die Bremer Ärztin das nicht, denn sie betreibt zusammen
mit ihrem Mann Hans und einem befreundeten indischen Ehepaar ein
Arztpraxis- und da wird natürlich jeder Pfennig gebraucht.
Seit 1995 werden in der Khejri-Klinik in der Nähe der Provinzhauptstadt
Jaipur rund 40.000 Menschen aus den umliegenden Dörfern behandelt.
"Angefangen haben wir mit einem Arzt und einer Krankenschwester in einem 20
Quadratmeter großen Raum", erzählt Dr. Jansen. Inzwischen ist eine 100
Quadratmeter große Arztpraxis entstanden, in der ständig zwei Ärzte und
drei Schwestern tätig sind? alles finanziert mit Hilfe von Spendengeldern.
In der Praxis werden vor allem in Indien alltäglich Krankheiten
wie Tuberkulose, Durchfall- und Mangelerkrankungen behandelt. Die
Behandlung ist kostenlos, lediglich ein symbolische Obolus von zehn Rupien -
das sind umgerechnet etwa 50 Pfennige - wird eingefordert. "Ein weiterer
Schwerpunkt ist die Prävention", sagt Dr. Jansen. So gehen die Mitarbeiter
ihres Teams in die Schulen, um die Kinder dort über Hygiene oder gesunde
Ernährung aufzuklären. Das gesamte Projekt kostet etwa 30.000 Mark im Jahr.
Eigentlich ist das Gesundheitswesen in Indien laut Dr. Jansen "gar
nicht schlecht". Das Problem sei nur, dass viele Dorfbewohner die nächste
Praxis aufgrund der großen Entfernung nicht erreichen können und so
unbehandelt bleiben. "Auch um das ein wenig zu ändern, sind wir mit unserer
Praxis aufs Dorf gezogen", so die Ärztin, die ihre eigene Praxis in Bremen
vor anderthalb Jahren aufgegeben hat, um sich ganz dem indischen Projekt
zu widmen und knapp sechs Monate pro Jahr dort zu verbringt.
Mit einem von der deutschen Botschaft mitfinanzierten Jeep werden die Dörfer
angesteuert, um dort Hilfe zu leisten. "Unser nächstes Projekt soll die
Anschaffung einer mobilen Klinik sein, um die Versorgung der Landbevölkerung
weiter zu verbessern", sagt Dr. Jansen. Und dafür kann die Stiftung, die de
indische Praxis trägt, natürlich doch Geld gebrauchen.
Wer mehr über die Khejri-Klink wissen will, kann sich im Internet unter
"
http://khejri.maisonjaune.de"
informieren.
Spenden
können auf das Konto 760 beim Bankhaus Plump & Co
(BLZ 290 304 00) eingezahlt werden.